1. Wäller ADHS Symposium am 28.09.

Auf Einladung der Regionalgruppe Westerwald-Altenkirchen des ADHS Deutschland e.V. konnte das 1. Wäller ADHS Symposium als gelungene Auftaktveranstaltung Interessierte, Betroffene und Fachpersonen gleichermaßen mit einem interessanten Fortbildungsprogramm inhaltlich und organisatorisch überzeugen.

Die Veranstaltung wurde durch ADHS Deutschland e.V. sowie durch die AOK Rheinland-Pfalz/Saarland finanziell unterstützt.

Auf dem weitläufigen Gelände des CampWest – Neues Leben e.V. fanden sich im einladenden Veranstaltungssaal insgesamt 58 Teilnehmende ein. Das Besondere dabei zeigte sich in der Diversität des Publikums, in welchem professionelle und interessierte Teilnehmende gleichermaßen angesprochen wurden. Die inhaltliche Professionalität der dargebotenen Vorträge konnte wissenschaftliche und klinische Aspekte allgemeinverständlich darbieten und gleichzeitig das Fachpublikum anregen. Die gemeinsame Veranstaltung schaffte Nähe zwischen Professionellen und Interessierten. Mit diesem Selbstverständnis fanden sich auch die Chefärztin der Fachklinik Altenkirchen Frau Dr. Silvia Ancuta Rai in Begleitung einiger Kolleginnen und Patientinnen im Publikum ein.

Eröffnet wurde das Programm durch Daniel Kuß, Leiter RG Westerwald-Altenkirchen sowie Leiter der LG Rheinland-Pfalz und Angela Fresslé, Vorstandsmitglied ADHS Deutschland e.V.

Das 1. Wäller ADHS Symposium bot verschiedene Einblicke in relevante Aspekte der ADHS dar, von der Schnittstellendiagnostik im Kindes- und Jugendalter, über Möglichkeiten der multimodalen Behandlung, zur Medikation, zu Hilfestellungen beim Lernen und zur IntraAct plus Lerntherapie. Für diese wertvollen Einblicke konnten wir erfahrene Fachpersonen aus verschiedenen Bereichen gewinnen. Banu Katik, Fachärztin für Kinder- und Jugendpsychiatrie, Psychotherapie; Oberärztin der Vitos Kinder- und Jugendklinik für psychische Gesundheit Idstein; Dr. Fritz Jansen, Psychologischer Psychotherapeut, Lehrtherapeut für Verhaltenstherapie, Neuried;  Dr. med. Bernhard Zehe, Facharzt für Kinder-  und Jugendmedizin, Bruchsal; Dirk Plogmann, IHK zertifizierter Business Coach, Trainer, Georgsmarienhütte. Da Herr Plogmann aus Krankheitsbedingten gründen kurzfristig absagen musste waren wir froh, ‚saltynomadlife‘ alias Johannes Li Ca. 12 Stunden vor der Veranstaltung noch für diese gewinnen zu können.

Daniel Kuß, Leiter der RG Westerwald-Altenkirchen berichtete über seinen Weg mit ADHS mit später Diagnose und seine wertvolle Arbeit als Genesungsbegleiter.
Bereichert wurde die Veranstaltung aufgrund einer kurzfristigen Programmanpassung mit einem virtuellen Live-Interview von Banu Katik mit Johannes Li, der als erster autistischer Einhandsegler erfolgreich den Atlantik überquert hat und sich derzeit auf der Karibikinsel Curaçao nach Beendigung der ersten Etappe befindet. Johannes berichtete über seine Erlebnisse auf seiner bisherigen Mission, deren zweite Etappe, die ihn über den Pazifik führen soll, er nun vorbereiten möchte. Gestartet ist Johannes Li, der als Kind in Obhut genommen wurde, nach Abschluss seiner Ausbildung mit dem Ziel, für mehr Awareness für Neurodiversität beizutragen. Er möchte durch seine Mission der Weltumseglung vor allem zeigen, wozu Menschen mit Autismus und ADHS fähig sind und Betroffene ermutigen, an sich und ihre Fähigkeiten zu glauben. Durch seine Lebensgeschichte und unkonventionelle, humorvolle Art konnte er trotz der virtuellen und konkreten Distanz in einen sehr nahbaren Austausch mit dem Publikum gehen. Das angeregte Publikum stellte einige sehr interessante Fragen und zeigte sich beeindruckt von der Willenskraft und lebensbejahenden Art dieses jungen Mannes vor dem Hintergrund seiner Lebensgeschichte.

Dem 1. Wäller ADHS Symposium ist es gelungen, Menschen, die sich mit Herz und Überzeugung für ADHS und Neurodiversität einsetzen, miteinander in einen nahbaren und wissenschaftlich fundierten Wissens- und Erfahrungsaustausch zu bringen. Das Gelingen der Veranstaltung konnte den wertvollen Beitrag der ehrenamtlich tätigen Selbsthilfegruppen am gesellschaftlichen Gesundheitsschutz aufzeigen.